Diese ausgelagerten Geschäftsprozessen der Automobilkonzerne bedeuten für den Zuliefererbetrieb häufig die Einführung neuer Systemprozesse (IT). Jedoch werden auch zunehmend Portallösungen angeboten, die keine lokale Installation erfordern. Dadurch soll eine Durchdringung der Systemlandschaft beim Lieferanten geschont werden. Wobei allen bisherigen Bestrebungen Integrationsstandards wie beispielsweise "EDI", die seit 15 Jahre und länger Bestand haben, zuwider gehandelt wird und massiven Medienbrüche entstehen. Die IT-Kosten bei den Zulieferern werden zwar mit diesen Lösungen relativ flach gehalten, doch die daraus resultierenden Mehraufwendungen wie manuelle Bearbeitung, stark unterschätzt.
Portallösung, die die Forderung der OEM´s erfüllen und ohne Integration in das ERP-Umfeld der Zulieferer auskommen, sind derzeit die einzig bezahlbaren Lösungen. Wurden bisher tendenziell, die Konstruktion und Entwicklung sowie die direkte Montage von Komponenten, aus den Automobilunternehmen an die Zulieferer übertragen, so werden jetzt Geschäftsprozesse der Lieferkette weitergeleitet. Weil die Neugestaltung der Geschäftsprozesse und die Integration bei den Lieferanten sehr zeitaufwendig ist, stellen die Automobilkonzerne Ihre Informationen gern in eigene Internetportale. Für die Zuliefererbetriebe entsteht genau an dieser Stelle der Medienbruch. Die teuer bezahlten EDI Konverter, für das Auftrags- Liefer- und Rechnungswesen, werden an dieser Stelle nicht mehr weiterhelfen. Es sei denn, man investiert in neue Basistechnologie wie XML-Konverter, Web-EDI usw.
Einige große IT Dienstleister haben diese Tendenz sehr früh erkannt und bieten zu diesem Thema interessante Lösungen an, die einen Mix von Auslagerung und Inhouse-Projekten darstellen.
Einer dieser Lösungsanbieter, die Firma Indatex, bietet beispielsweise eine Businessplattform "BIP" an, welche eine Schnittstelle zu den Portalen, und auf der Zuliefererseite eine Integration in das Inhouseformat des Zulieferer ERP-Systems, bietet. Fast eine ASP Lösung, nur nicht für ein ERP-System, sondern für die ca. 8 großen OEM´s mit ihren zahlreichen Lieferantenportalen. Die Business Integration Plattform kurzgenannt "BIP" scheint, bei den immer höher werdenden IT-Anforderungen an Zuliefererbetriebe, eine mögliche Alternative zu den derzeitigen EDI-Interpretern zu sein. Die manuelle Bedienung der OEM Portale wird auf Dauer kein Lieferant bezahlen können. Das hier beschriebene Finanzierungsmodell für die Nutzung dieses Zwischenportals, scheint in diesem Zusammenhang eine faire Lösung zu sein. Doch werden die Zulieferer nur dann einem Systemwechsel zustimmen, wenn alle Nachrichtenprotokolle und -formate, die zahlreichen Dialekte und nahezu alle IT Projekte der OEM´s, mit dieser "BIP" Lösung umgesetzt werden können.
So investitionsschonend das auch klingt, die Zulieferer werden sich bei all diesen OEM-Projekten erst einmal zurückhalten. Denn trotz Pflichtveranstaltungen oder angekündigter Restriktionen seitens der OEM´s, scheitern einige Projekte an der Entschlossenheit der Zulieferergemeinschaft diese Projekte mit Missachtung zu strafen.
Derzeit werden 25 neue IT-Projekte aller großen OEM´s über Ihre Normierungsstellen an die Zulieferer herangetragen. Leider werden mit den Forderungen keine wirklichen Lösungen zur Integration, unter Berücksichtigung der Inhouse Formate, angeboten.
Um den Zulieferbetrieben eine Entscheidungshilfe für B2B Projekte zu geben, bietet die Firma F&M Consulting als hersteller- und systemunabhängiges Beratungsunternehmen für Automobilzulieferer Projektbegleitung an.
Jörg Rehage
Dipl-Ing. Automatisierungstechnik
F&M Consulting
Organisations- und Technologieberatung
für die Automobilzulieferer Industrie
Tel. : +49(0)203/608499-10
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